Vorsorge bei Kindern und Jugendlichen

Sehr geehrte, liebe Eltern,

aufgrund vermehrter Berichte in den Medien über Probleme beim Heranwachsen von Kindern bieten einige Krankenkassen zusätzliche Kindervorsorgeuntersuchungen an. Völlig unverständlicherweise sollen diese Untersuchungen praktisch nur von Kinderärzten durchgeführt werden dürfen. Da wir auch in Zukunft das Beste für Ihr Kind wollen, geben wir Ihnen nachfolgend wichtige Informationen zu diesen zusätzlichen Untersuchungen.

Untersuchungsschwerpunkt

Allergische Erkrankungen (z.B. Neurodermitis, Heuschnupfen, Asthma), Fehlernährung mit Übergewicht, Untersuchungen der Motorik und des Bewegungsapparates, Fehlverhaltensweisen wie z. B. übermäßiger Fernseh- oder Computerkonsum, psychische Fehlentwicklung durch das jeweilige Umfeld (Kindergarten, Schule, Pubertät, Familie).
Qualifikation des Hausarztes.

In der politischen Öffentlichkeit und – völlig unverständlich – bei den Krankenkassen ist nicht bekannt, dass zu Studium und Ausbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin/Familienmedizin auch große Bereiche der Kinderheilkunde gehören, insbesondere die Kinderkrankheiten, Impfungen, Infektionskrankheiten, Hautkrankheiten wie Neurodermitis, Asthma verschiedener Ursachen, Erkrankungen des Bewegungsapparates, Stoffwechselstörungen, psychische Fehlentwicklungen, ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Syndrom), alle Kinder und Jugendvorsorgeuntersuchungen u.a.m.

Was am besten der Hausarzt weiß

Für eine optimale Früherkennung/Vorsorge ist eine umfassende Kenntnis der Anlagen des Kindes von den Eltern bis zu den Großeltern, der vergangenen und aktuellen Entwicklung in der Familie sowie des Umfeldes/der Umwelt beim Aufwachsen des Kindes unerlässlich. Das ist entscheidend für Früherkennung und Vermeidung sowohl von körperlichen als auch psychischen Fehlentwicklungen. Hierauf vertraut bereits jetzt die Mehrzahl der Eltern und auch der Jugendlichen bei den Hausärzten.
Wichtig, falls Vorsorgedurchführung beim Kinderarzt.

Insbesondere im Zusammenhang mit den Vorsorgeuntersuchungen U7a, U10, U11, J2 müssen Sie sich /Ihr Kind eventuell mindestens ein Jahr in einem besonderen Vertrag beim Kinderarzt einschreiben. In dieser Zeit dürfen wir Ihr Kind nicht behandeln und müssen Sie – von ernsthaften Notfällen abgesehen – abweisen. Weiterhin müssen sich die Kinderärzte im Zusammenhang mit diesen Vorsorgen manchmal auch zur Verschreibung besonders niedrigpreisiger Arzneimittel und zur Einsparung bei Krankengymnastik, Ergotherapie und Logopädie verpflichten und erhalten um Gegenzug mehr Honorar.
Das lehnen wir Hausärzte ganz entschieden ab!

Wir Hausärzte helfen gerne weiter!

Gern informieren wir Sie, welche besonderen Kindervorsorgeuntersuchungen Ihre Krankenkasse anbietet. Wir bieten Ihnen an, diese Untersuchungen mit einem entsprechenden Inhalt bei Ihrem Kind durchzuführen. Da die Krankenkassen diese Untersuchung gesondert bezahlt (auch bei den Kinderärzten), stellen wir Ihnen dafür eine Rechnung aus, die Sie bei Ihrer Krankenkasse bitte zur Erstattung einreichen.

Herzlich, Ihr Praxisteam

U2

U2 (3.-10. Lebenstag)
Schwerpunkte: Anlagestörung, Syndromerkrankungen, Herzvitien

Anamnese:
Schwangerschaft, Geburt, gravierende Erkrankung und angeborene Störung in der Familie.

Grunddaten

 

Körpermaße:
Größe, Gewicht, Kopfumfang (Vollständig entkleidetes Neugeborenes), Eintrag in Perzentilenkurven – bei deutlicher Abweichung, sofortige Kontrolle – bei bestätigter Abweichung, Kontrolle in 1 Woche (Gedeihstörung, Ernährungsproblem, Hydrocephalus) Labor: Erweitertes Neugeborenenscreening bereits durchgeführt? Kontrolle Notwendig?

Somatischer Status:
Neugeborenes vollständig entkleidet unter Wärmestrahler Hautfarbe: rosig, marmoriert (Anpassungsstörung), blass (Anämie), ikterisch (evtl. Bilirubinkontrolle) Kopf: Dysmorphiezeichen Mikrocephalus/ Hypognathie ect. Fontanelle: 1×1 cm bis 5×5 cm (Vorwölbung, Hydrocephalus), Kephalhämatom (geht nicht über die Begrenzung des betroffenen Schädelknochens hinaus), bei Z.n. Zangen- oder Saugglockengeburt Veranlassung einer Schädelsonografie z.A. zerebraler Verletzungen.

Augen:
Stellung (Strabismus), Lidachse (M.Down), Kolobom (Dysmorphie), Linsen (Katarakt = Rot der Aderhaut bei Lichteinfall durch Otoskoplampe nicht sichtbar).

Ohren:
Ohrmuschelform (Syndrom), Gehörgang, Trommelfellinspektion Mund und Rachen: Spaltbildung Klavikula: Wulstbildung als Hinweis auf Fraktur Thorax: Pulmo seitengleiche Belüftung (Anlagestörung, Zwerchfellparesen), Dyspnoe. Cor: Systolikum / Diastolikum (PDB = Maschinengeräusch, VSD, ASD, Klappenvitium. Herzrhythmus: ES, Tachykardie, Bradykardie.

Abdomen:
Form (gebläht, flach – auslandend – hypoton), Nabel (reizlos, entzündet, blutend). Peristaltik, Leber-Milz (Hepatosplenomegalie – Stoffwechselerkrankung), Resistenzen, Leisten: Puls tastbar (Aortenisthmusstenose). Hernie bei Mädchen: Labien, Vagina (Atresie), bei Jungen: Testes (Maldeszensus, Hydrozele, Skrotalhernie), Penis: Vorhaut, Urethralöffnung (Hypospadie), Anus (Analatresie).

Skelett/ Hüften:
Symmetrisch abspreizbar, kein Ortolani-Phänomen (Bei Geburt aus Beckenendlage oder bei positiver Familienanamnese: sind bei Eltern oder Geschwistern angeborene Hüftreifungsverzögerungen oder Hüftdysplasien bekannt, dann bereits U2 zum Hüftsonoscreening weiterleiten. Bei diesbezüglicher leerer Familienanamnese ist eine Hüftsonografie bei der U3 obligatorisch).

Neurologie:
Spontanmotorik, Neugeborenenreflexe (Moro, ATNR, Handgreifreflexe, Babinski) bei V.a. Normabweichung eventuell zusätzlich Vojta-Lagereaktionen.

Spontanmotorik:
Symmetrische Extremitätenbewegungen (Zerebralparese), einseitige Armlähmung (Duchenne-Erb, Klumpke)

Prophylaxe neonataler Gerinnungsstörung:
2 Tropfen Vitamin K p.o.

Empfehlung an die Eltern:
Ermittlung des individuellen Temperaturverhaltens – Messung der Morgen – und Abendtemperatur rektal über 2 bis 3 Tage. Hilfreich bei späterer Beurteilung von Temperaturerhöhungen bzw. Fieberzuständen.

Beginn der Karies – Rachitis – Prophylaxe

U3

U3 (4.- 6. Lebenswoche)
Schwerpunkt: Erkennen schwerwiegender angeborener Erkrankung und neurologischer Störung, Motivation zur und Aufklärung über Impfungen

Anamnese
Eltern zufrieden mit der Entwicklung? Besonderheiten wie Krampfanfälle, Ernährungsprobleme, Stuhlfrequenz und Qualität, Unruhezustände, schrilles Schreien.

Grunddaten
Körpermaße: Größe, Gewicht, Kopfumfang – bei auffälligem Kurvenverlauf, kurzfristige Kontrollen.

Somatischer Status
Säugling vollständig entkleidet unter Wärmestrahler.

Hautfarbe:
rosig, blass (Anämie), livide (Vitium, Ventilationsstörung), ikterisch (Ikterus prolongatus -BE)

Kopf:
Kopfschieflage mit Schädelasymmetrie ( Zerebralparese). Dysmorphiezeichen (Mikrocephalus, Hypognatie), Fontanelle: 1×1 bis 5×5 cm (Vorwölbung, Hydrozephalus), Kephalhämatom (geht nicht über Begrenzung des betroffenen Schädelknochens hinaus), bei Z.n. Zangen- oder Saugglockengeburt Veranlassung einer Schädelsonografie z.A. intrazerebraler Veränderung.

Augen:
Stellung (Strabismus), Lidachse (M.Down), Kolobom (Dysmorphie), Linsen (Katarakt = Rot der Aderhaut bei Lichteinfall durch Otoskoplampe nicht sichtbar), Pupillen (Anisocorie)

Ohren:
Ohrmuschelform (syndrom), Gehörgänge, Trommelfelle

Mund- und Rachen:
Spaltbildung, Mundsoor

Klavikula:
Wulstbildung als Hinweis auf Fraktur

Thorax:
Pulmo: seitengleiche Belüftung , Dyspnoe (Einziehung) Cor: Systolikum /Diastolikum (PDB = Maschinengeräusch, VSD, ASD, Klappenvitium) Herzrhythmus: Es, Tachykardie, Bradykardie.

Abdomen:
Form (gebläht, flach – ausladend – hypoton). Nabel (reizlos, entzündet, blutend), Peristaltik, Leber-Milz (Hepatosplenomegalie – Stoffwechselerkrankung), Resistenzen. Leisten: Pulse tastbar (Aortenisthmusstenose). Hernie, bei Mädchen: Labien, Vagina (Atresie) bei Jungen: Testes (Maldeszensus, Hydrozele, Skrothernie), Penis: Vorhaut, Urethralöffnung (Hypospadie), Anus (Analatresie).

Skelett:
Wirbelsäulengradstand, Hüften: symmetrisch abspreizbar, kein Ortolani-Phänomen, obligatorisch: Hüftsonoscreening veranlassen.

Neurologie:
Spontanmotorik, Augenverfolgen Lichtquelle zur Seite, beginnender Blick-Kontakt, Reaktion auf Ansprache der Mutter, Reaktion auf hellen Laut (Glocke), Kopf folgt bewegtem Gegenstand in Rückenlage, Kopf kann in Bauchlage ca. 10 Sekunden kann gehoben werden, im Sitzen wird Kopf unsicher balanciert, kurzzeitiges Festhalten von Gegenständen, MER, Babinski, Neugeborenen- und Säuglingsreflex (Moro, ATNR), bei V.a. Normabweichung eventuell zusätzlich Vojta-Lagereaktionen.

Spontanmotorik:
Symmetrische Extremitäten Bewegungen (Zerebralparese), einsitige Armlähmung (Duchenne-Erb, Klumpke)

Prophylaxe neonataler Gerinnungsstörungen:
2 Tropen Vitamin K p.o.

Empfehlung an die Eltern:
Fortsetzung der K-R-Prophylaxe, Aufklärung und Motivation zur Impfung des Säuglings ab der 9. LW.: DTPa-IPV-HIB-HepB (6-fach Impfung) und Pneumokokken (sinnvollerweise mit fester Terminvereinbarung)

U4

U4 (3.- 4. Lebensmonat)
Schwerpunkt: Neurologische Entwicklung, soziale Interaktionsfähigkeit, Gedeihstörungen

Anamnese
Eltern zufrieden mit der Entwicklung? Besonderheiten wie Krampfanfälle, Ernährungsprobleme, Stuhlfrequenz und Qualität, Unruhezustände.

Grunddaten

Körpermaße:
Größe, Gewicht, Kopfumfang – bei auffälligem Kurvenverlauf, kurzfristige Kontrollen.

Somatischer Status
Säugling vollständig entkleidet unter Wärmestrahler. Miteinbeziehen der Eltern in die Untersuchung durch erläuternde Worte zu den einzelnen Untersuchungsschritten.

Hautfarbe:
rosig, blass (Anämie), livide (Vitium, Ventilationsstörung), trocken-entzündliche Veränderungen (Neurodermitis – Familienanamnese)

Kopf und Hals:
Kopfschieflage mit Schädelasymmetrie (lagerungsbedingt, Zerebralparese). Fontanellen Größe (Vergleich zu Vormaßen), Struma

Augen:
Stellung (Strabismus), Pupillen (Anisocorie)

Ohren:
Cerumen, Seromukotympanon

Mund- und Rachen:
Soor

Thorax:
Pulmo: Seitengleiche Belüftung , Dyspnoe (Einziehung) Cor: Systolikum /Diastolikum (VSD, ASD, Klappenvitium) Herzrhythmus: Es, Tachykardie, Bradykardie.

Abdomen:
Form (gebläht, flach – ausladend – hypoton). Nabel (reizlos, entzündet, blutend), Peristaltik, Leber-Milz (Hepatosplenomegalie – Stoffwechselerkrankung), Resistenzen. Leisten: Pulse tastbar (Aortenisthmusstenose). Hernie, bei Mädchen: Labien, Vagina (Atresie) bei Jungen: Testes (Maldeszensus, Hydrozele, Skrothernie), Penis: Vorhaut (Verklebung, Phimose)

Skelett:
Wirbelsäule (Skoliose: fixierte Seitausbiegung der Wirbelsäule), Hüften: symmetrisch abspreizbar.

Neurologie:
MER folgt Gegenstand in Rückenlage mit Augen und Kopf um 180 Grad, sicherer Symmetrischer Unterarmstütz in Bauchlage, führt Hände spontan in Mittellage zusammen, greift nach vorgehaltenem Spielzeug, hält den Kopf bei unterstütztem Sitz 30 Sekunden in Mittellage, Beinstreckung bei „gehaltenem Stand“, angeborene Primitivreflexe (palmarer und plantarer Greifreflex, Moro, Galant, Schreitreflex sowie Extensorstoß) verschwinden zunehmend, stimmhaftes Quietschen

Spontanmotorik:
Symmetrische Extremitätenbewegungen (Zerebralparese), Kopfkontrolle in Bauchlage

Kognitive Entwicklung:
Erste Kontaktaufnahme mit Säugling möglich, er reagiert auf Sprechen, Lächeln oder Spielangebote. Beobachtung der Interaktion Eltern – Säugling: Hinwendung der Eltern zum Kind oder eher distanziertes Verhalten oder deutliche Unsicherheit im Umgang mit Säugling. Unsichere Eltern müssen durch eine vertrauensvolle Anleitung gestärkt werden. Weist des Verhalten der Eltern auf Distanz zum Kind hin, muss dies in einem sensiblen Gespräch hinterfragt werden.

Empfehlung an die Eltern
Fortführung der K-R-Prophylaxe, 2. Impfung DTPa-IPV-HIB-HepB und 2. Impfung Pneumokokken. Als Abschluss der Vorsorgeuntersuchung Eltern auf noch eventuell offene Fragen ansprechen.

U5

U5 (6.- 7. Lebensmonat)
Schwerpunkt: Neurologische Entwicklung, soziale Interaktionsfähigkeit

Anamnese
Eltern zufrieden mit der Entwicklung? Besonderheiten wie Krampfanfälle, Ernährungsprobleme, Stuhlfrequenz und Qualität, Unruhezustände, Blickkontakt, Reaktion auf leise Geräusche, Sprachentwicklung.

Grunddaten

Körpermaße:
Größe, Gewicht, Kopfumfang – bei auffälligem Kurvenverlauf, kurzfristige Kontrollen

Hörtestung:
Ewing-Rassel

Somatischer Status:
Säugling vollständig entkleidet unter Wärmestrahler. Miteinbeziehen der Eltern in die Untersuchung durch erläuternde Worte zu den einzelnen Untersuchungsschritten.

Hautfarbe:
rosig, blass (Anämie), livide (Vitium, Ventilationsstörung), trocken-entzündliche Veränderungen (Neurodermitis)

Kopf und Hals:
Kopfschieflage mit Schädelasymmetrie (lagerungsbedingt, Zerebralparese). Fontanellen Größe (Vergleich zu Vormaßen), Struma

Augen:
Stellung (Strabismus), Augenabdecktest: wechselndes Abdecken eines Auges (Einstellbewegung des freien Auges – V.a. Strabismus; Unruhe bei einseitiger Amaurose – bei Abdecken des normalsichtigen Auges), Pupillen (anisocorie)Pupillen (Anisocorie)

Ohren:
Trommelfelle,(Cerumen, Seromukotympanon)

Mund- und Rachen:
Soor

Thorax:
Pulmo: seitengleiche Belüftung, Dyspnoe (Einziehung) Cor: Systolikum /Diastolikum (VSD, ASD, Klappenvitium) Herzrhythmus: Es, Tachykardie, Bradykardie.

Abdomen:
Form (gebläht, flach – ausladend – hypoton). Nabel(reizlos, entzündet, blutend), Peristaltik, Leber-Milz (Hepatosplenomegalie – Stoffwechselerkrankung), Resistenzen. Leisten: Pulse tastbar (Aortenisthmusstenose). Hernie, bei Mädchen: Labien, Vagina (Atresie) bei Jungen: Testes (Maldeszensus, Hydrozele, Skrothernie), Penis: Vorhaut (Verklebung, Phimose)

Skelett:
Wirbelsäule (Skoliose-Kind unterstützt hinsetzen, leicht nach vorne beugen und von oben schauend den Verlauf der WS beurteilen), Hüfte: symmetrisch abspreizbar.

Neurologie:
MER Spontandrehung von Bauch auf Rücken und umgekehrt (beginnend oder bereits voll entwickelt), kompletter Handstütz in Bauchlage, Robben (erst rückwärts), Feinmotorik: Scherengriff (greift kleine Gegenstände mit Zeigefinger und Daumen), Wechselgriff (gibt Gegenstände von einer in die andere Hand).

Spontanmotorik:
Symmetrische Extremitäten Bewegungen (Zerebralparese), Drehen von Bauch auf Rücken und umgekehrt, nimmt Füße in den Mund.

Kognitive Entwicklung:
Reaktion auf Ansprache, reaktives Lächeln, eventuell beginnendes erstes Fremdverhalten, Plaudern, Silbenverdopplung. Beobachtung der Interaktion Eltern – Säugling: Hinwendung der Eltern zum Kind oder eher distanziertes Verhalten oder deutliche Unsicherheit im Umgang mit dem Säugling. Unsichere Eltern müssen durch eine vertrauensvolle Anleitung gestärkt werden. Weist des Verhalten der Eltern auf Distanz zum Kind hin, muss dies in einem sensiblen Gespräch hinterfragt werden.

Empfehlung an die Eltern
Fortführung der K-R-Prophylaxe, Komplettierung eventuell noch ausstehender Impfungen (3. DTPs-IPV-HIB-HepB und 3.Pneumokokken). Als Abschluss der Vorsorgeuntersuchung Eltern auf noch eventuell offene Fragen ansprechen.

U6

U6 (10.- 12. Lebensmonat)
Schwerpunkt: Feinmotorik, Beweglichkeit, Sprachentwicklung

Anamnese
Unzufriedenheit der Eltern mit Entwicklung, Krampfanfälle, Schwierigkeiten beim Trinken, Essen, Erbrechen, Schluckstörung, abnormaler Stuhlgang, bzw. Miktion, gehäufte Infektionen, fehlender Blickkontakt (autistische Störung, Sehschwäche, geistige Retardierung, Deprivation), verzögerte Sprachentwicklung, Reaktion auf leise Geräusche, Bewegungsstereotypien, keine altersgemäße Ernährung, Rachitis/Fluoridprophylaxe , entwicklungsgefährdende Erkrankung oder OPs, Impfungen vollständig, Aufklärung über anstehende Auffrischung (4. 6Fach [TdPa-IPV-HIB-HepB] +4. Pneumokokkenkonjugat-Impfung), 1. „Lebendimpfung“ (MMRV) und Meningokokken Typ C mit 11 Monaten.

Somatischer Status

Körpermaße:
Unter-/ Übergewicht / Dysproportion, sorgfältiges Eintragen in Perzentilenkurven für Körpergröße und- gewicht ggf. BMI, Kontrolle bei Abweichung frontookzipitaler Kopfumfang (KU), Beurteilung der Fontanellen und Suturen.

Hautfarbe:
Pigmentanomalien (Neurofibromatose), Hämatom, Verletzung (Gewalt, Gerinnungsstörung), chronisch entzündliche Hautveränderung (atop. Ekzem, Urtikaria).

Herz/Kreislauf:
HF, Rhythmus, periphere Pulse, Mikrozirkulation, Herztöne, Klicks, Herzgeräusche, (DD: akzidentelles HG, ASD, VSD, PDA, Klappenvitien), Hautfarbe, Respiration (Tachypnoe). Thoraxasymetrie,Schwirren, Lebergröße, verlagerter Spitzenstoß, (Herzinsuffizienzzeichen: Gewichtsanstieg, Gedeihstörung, Trinkschwäche, Tachypnoe, Zyanose, Ödeme, Erschöpfung, Schwitzen).

Lunge/Respiration:
Atmung regelmäßig, Dyspnoe, Tachypnoe, Einziehungen thorakal, Ernährungsprobleme, chronischer Husten, rezid. Infekte, Passivrauchen (rezid. obstr. Bronchitiden, bronchiale Hyperreagibilität, zystische Fibrose, Fremdkörperaspiration, bronchopulmonale Dysplasie, Ziliendyskinesie

Abdomen:
Gedeihstörung, Verdauungsprobleme abnormale Konsistenz, Geruch des Stuhls, palpatorisch: Anzeichen für Leistenhernie, Nabelhernie, Hepato-/Splenomegalie, Hydronephrose, aufgedunsenes Abdomen (DD: Zöliakie, CF, Koprostase, chronische Obstipation, TU)

Genitale:
Weibl.: Vaginalöffnung, Verletzung, Hymenalatresie, Labiensynechie, Klitorishypertrophie. Männl.: Lage, Form und Größe des Testes (Maldeszensus, Hydrozele, Skrotalhernie). Inspektion Penis (Hypospadie, Phimose altersphysiol.)

Wirbelsäule, Extremitäten:
Eingeschränkte Beweglichkeit, Fehlbildung, Fehlhaltung, nicht fixierte Skoliose (Folge des muskulären Schiefhalses), fixierte Skoliose (WS-Anomalie), Beweglichkeit Füße und Gelenke, Asymmetrie, rachitische Zeichen, Hypo-, Hypertonie, Hüftdysplasie/-luxation, Abduktionseinschränkung, Beinlängendifferenz.

Sinnesorgane:
Motilitätsstörung, Pupillenreflexe, Anomalien: Katarakt, Ptose, Kolobom, Katzenaugenphänomen (Retinoblastom), Strabismus (Abdecktest) konstant oder intermittierend.

Entwicklungsdiagnostik
(ggf. anhand der Denver-Entwicklingsskalen), Kind sollte sitzen (freier Langsitz mit guter Beugung in der Hüfte mit geradem Rücken, locker gestreckten Beinen), krabbeln auf Händen und Knien (gekreuzte Koordination) und stehen (durch Aufziehen an Gegenständen), kein erhöhter Strecktonus, keine Spitzfußstellung, kein Überkreuzen der Beine, beginnendes Laufen (erste Schritte an der Hand oder an Möbeln). Pinzettengriff und Zangengriff, präzises Greifen mit noch undosiertem Loslassen.

Tonus und Reflexe:
Bewegungsarmut, Bewegungsunruhe (Tremor, Tonuswechsel, Schreckhaftigkeit), Asymmetrie von Tonus, Bewegung und Reflexen, seitliches Kippen aus der vertikalen Schwebelage => Stellreaktion ganzer Körper, konstante Haltungssymmetrie, Greifreflex, asymmetrischtonischer Nackenreflex (ATNR), Moro-Reaktion nicht mehr auslösbar, Landau-Reaktion und. PSR prompt auslösbar.

Sprache:
Visuelle Exploration, 1-3 sinnbezogene Wörter, Vokale und Konsonanten sind artikulierbar, Zungen- und Lippenlaute sind formbar, imitiert Vokalisation, erste Worte Silbenverdopplungen.

Gehör und Sehen:
Reagiert auf eigenen Namen, versteht Verbote, folgt Aufforderung, Hochtonrasseln, erkennt Sachen und Personen, reagiert auf vertraute Geräusche, Stimmen und Musik.

Spiel- und Sozialverhalten:
Objektkonstanz vorhanden (Versteckte Gegenstände gesucht), Trennungsängste, Fremdeln, musikalisches Rhythmusgefühl, interessante Gegenstände werden lokalisiert und gezeigt, zeigt Gefühle und Freude, imitiert Mimik und Gestik.

U7

U7 (21.- 24. Lebensmonat)
Schwerpunkt: Sinnesorgane, fein- und grobmotorische Entwicklung, Sprach- und Hörentwicklung, geistige, soziale, Sauberkeitsentwicklung.

Anamnese

(S.U6), zusätzlich rezeptive und expressive Sprachentwicklung, Hörvermögen, Verhaltensauffälligkeiten (Schlafstörungen, Bewegungsstereotypien, aggressives Verhalten, Unruhe),schnarchende Mundatmung, psychosoziales Umfeld, familiäre Besonderheiten,(Mutter alleinerziehend, berufstätig, finanzielle Sorgen, psych. Belastung), erste Schritte nach 15. LM, Treppensteigen mit Festhalten, altersgemäße Ernährung, Rachitis- und Kariesprophylaxe durchgeführt, Schutzimpfung altersgemäß (2. MMR am Ende des 2. LJ, Meningokokken Typ C, Varizellen).

Somatischer Status

Körpermaße:
Untersuchung wie bei der U6

Kopf/Schädel:
Untersuchung wie bei der U6

Haut:
Untersuchung wie bei der U6

Herz/Kreislauf:
Untersuchung wie bei der U6

Lunge/Respiration:
Auskultation, Tachydyspnoe bei Belastung, Nasenflügel, Einziehung thorakal, chronischer Husten (Hyperreagibilität, Asthma, Tbc), rezid. Infekte, Pneumonien (Immundefizienz), Schnarchen, Apnoen,(OSAS, Tonsillenhyperplasie), Nase-, Mundatmung.

Abdomen:
Inspektorisch (Inguinal-, Nabelhernie), palpatorisch Hepato-/Splenomegalie, ZU, Hydronephrose, Verdauungsprobleme, abnorme Stuhlkonsistenz, -geruch + Gedeihstörung (Abklärung)

Genitale:
Untersuchung wie bei der U6

Bewegungsapparat:
Wirbelsäule: fixierte Skoliose (WS-Anomalie, Rö, Kinder-Orth.), nicht fixierte Skoliose (gute Prognose, Überwachung), Scapula alata (obere Plexusparese)

Extremitäten:
Beweglichkeit Füße und große Gelenke

Hüften:
Muskuläre Hypo- oder Hypertonie, Bewegungsarmut, Asymmetrie, eingeschränkte Abduktion, BLD, Knick-Senkfuß bzw. Genu valg und vara häufig Torsionsanomalien bzw. Normvariante des Kleinkindalters (beobachten, keine Ther.), richtiges Schuhwerk?

Sinnesorgane

Augen:
Lidinspektion (Hämangiome, Tränengangsstenose), Verfolgen von Gegenständen, Abdecktest (Strabismus, konstant oder intermittierend), Bulbusgröße, Iris, brechende Medien beurteilen, Nystagmus, Sehschwäche

Ohren/Gehör:
Hörreaktion rechts/links eingeschränkt? Kopfbewegung zur Schallquelle seitl. Hinten, reagiert auf flüsternd gesprochene Aufforderung, etwas zu zeigen oder zu tun, erkennt bekannte Geräusche, unterhält sich in seiner Sprache, hört Insekten summen.

Entwicklungsdiagnostik

Spiel und Sozialverhalten:
Erste Trotzphase, erster psychologischer Lösungsprozess v.d. Eltern. Begutachtung durch Beobachtung des Spontanverhaltens: Symbolspiel, repräsentatives und imaginiertes Spiel, Verschmelzung von Realität und Fiktion.

Sprachentwicklung:
Expressiv: 10 Worte sprechen, rezeptiv: 250 Worte verstehen, Sprechen in 3. Person, Benennung einfacher Gegenstände bzw. Körperteile, Plural wird verwendet.

Feinmotorik:
Vertikales Klötzchenbauen, Pinzettengriff bds., zeichnet vertikale Linie nach, Bewegungsablauf fließend, gießt Wasser aus Flasche, steckt Kugel in Flasche.

Grobmotorik:
Auffälliges Gangbild, steht frei auf, gutes Gleichgewicht in allen Lagen, kickt Ball, läuft symmetrisch rückwärts, weicht Hindernissen beim Laufen aus.

Tonus und Reflexe:
Hypoton (neuromusk. Leiden), hyperton (spastische CP), Rigidität, Choreaathetose, Ataxie, asymmetrisch (Hemiplegie), Bewegungsunruhe, Tremor, Schreckhaftigkeit, Tonuswechsel, Unterschied zw. Rumpf u. Extremitäten, Fallschirmreaktion und MER symmetrisch, leichte Form der zerebralen Bewegungsstörung müssn erfasst werden (ggf. SPZ, Neuropädiatrie, Einleitung KG nach Vojta bzw. Bobath).

Sprache:
Visuelle Exploration, 1-3 sinnbezogene Wörter, Vokale und Konsonanten sind artikulierbar, Zungen- und Lippenlaute sind formbar, imitiert Vokalisation, erste Worte Silbenverdopplungen.

Beratung Unfallverhütung

Wickeltisch, Auto:
Spezieller Kindersitz mit spezieller Gurtvorrichtung, Aspiration oder Verschlucken kleiner Gegenstände, Biotope sichern, Höhenstürze, Stromverletzung, Herdschutz.

Präventive Beratung:
Selbstständigkeit und Umwelterkennung fördern, elterliches Fehlverhalten, Grenzsetzung, Förderung Spielverhalten, Reizüberflutung meiden, Trotzreaktion und Geschwistereifersucht als normale Entwicklung zwischen 2. und 5. Lj., Sauberkeitserziehung.

U7a

U7a (34.- 36. Lebensmonat)
Schwerpunkt: Erkennen und Behandeln von allergischen Erkrankungen, Sozialisation- und Verhaltensstörung, Zahn-, Mund- und Kieferanomalien.

Anamnese

Erfragte Befunde:
Krampfanfälle, Miktionsstörungen, gehäufte Infektionen, altersgemäße Sprache fehlt (z.B. keine Drei- bis Fünfwortsätze, eigener Vor- und Rufname wird nicht verwendet), altersgemäßes Sprachverständnis fehlt (z.B. kein Zeigen auf Körperteile auf Befragen), Verhaltensauffälligkeiten (z.B. Stereotypen, ausgeprägte nächtliche Schlafstörungen).

Eltern/Geschwister:
Schielen? Brillenträger? Frühkindliche Augenerkrankungen?

Kind:
Sehminderung, Schielen, Kopffehlhaltung, Augenzittern aufgefallen?

Somatischer Status

Körpermaße:
(bitte in das Somatogramm eintragen), Untergewicht, Übergewicht, Minderwuchs, Disproportion.

Haut:
Auffällige Blässe, Zyanose, Pigmentanomalie, Hämatom, ernste Verletzungsfolge, chronisch entzündete Hautveränderung.

Hals/Herz:
Struma, lageunabhängiges Herzgeräusch, Herzaktion beschleunigt, verlangsamt, unregelmäßig, verlagerter oder hebender Herzspitzenstoß, Femoralispuls fehlt.

Lunge:
Path. Auskultationsbefund, Dyspnoezeichen bei Belastung.

Bauchorgane:
Hernie rechts/links, Lebervergrößerung, Milzvergrößerung, anderer pathologischer Befund

Geschlechtsorgane:
Hodenhochstand rechts/links, andere Anomalien (z.B. Hydrozele, Hypospadie, Hymenalatresie)

Schädel:
(Bitte Schädelumfang in das Diagramm eintragen), abnormer Kopfumfang.

Brustkorb/Wirbelsäule:
Fehlbildung oder Fehlhaltung (im Stand Skoliose, vermehrte Brustkyphose oder Lendenlordose, Lendenkyphose, Beckenschiefstand).

Gliedmaßen:
Unphysiologische X- oder O-Beine

Frage:
Schuhwerk richtig?(zwischen Großzehe und Schuhkappe mind. 1 cm Abstand, biegsame Sohle)

Sinnesorgane

Augen:
Schielen (Hornhautreflexbildchen und Random-Dot-Test, z.B. Lang-Test, Titmus-Test, TNO-Test), Nystagmus (Augenzittern, Kopfzwangshaltung), Sehschwäche, insbesondere Rechts-links-Differenz (nonverbale Formenwiedererkennungstest, z.B. Lea-Hyvärinen-Test, Sheridan-Gardiener-Test, H-Test nach Hohmann/Haase mittels Einzeloptotypen in 3 m Abstand und monokularer Prüfung durch z.B. Okklusionspflaster).

Mund:
Karies, Kiefer- und/oder Zahnstellungsanomalie

Nase:
Behinderte Nasenatmung

Ohren:
Hörreaktion fehlt rechts/links(keine Kopfwendung zur Geräuschquelle seitlich hinter dem Kopf)

Motorik und Nervensystem

Grobmotorik:
Beidbeiniges Abhüpfen von einer Stufe mit sicherer Gleichgewichtskontrolle fehlt.

Feinmotorik:
Einzelnes Umblättern von Buchseiten fehlt.

Sonstiges:
Konstante Asymmetrie von Tonus, Bewegungen, Reflexen.

Ergänzende Angaben
Fluoridprophylaxe nicht fortgeführt.
Eltern unzufrieden mit Entwicklung und Verhalten des Kindes, weil ….
Seit letzter Früherkennungsuntersuchung entwicklungsgefährdende Erkrankungen oder Operationen, welche:

U8

U8 (43.- 48. Lebensmonat)
Schwerpunkt: Individuations-, Sozialisations- und Sprachentwicklung.

Anamnese
Untersuchung wie bei der U6, zusätzlich Beobachtung der Eltern-Kind-Interaktion -> Symbioseauflösung, Ablehnung, Überforderung und Individuationsentwicklung des Kindes, Familiensituation, soziale und finanzielle Situation, psychomotorische- und psychosoziale Entwicklung sowie Sprachentwicklung und Aktivitäten des täglichen Lebens, Verhaltensauffälligkeiten (Einnässen, ausgeprägte Durchschlafstörung, soziale Interaktionsstörungen, Stereotypien, Konzentrationsschwäche, ängstlich, hyperkinetisch, distanzlos, emotional labil), Rachitis- und Kariesprophylaxe nicht durchgeführt, Schutzimpfungen unvollständig.

Somatischer Status

Körpermaße:
Kopf/Schädel, Haut, ansonsten Untersuchung wie bei der U6

Herz/Kreislauf:
Rhythmus, HF (bis 120/min); Geräusche, Klicks, Pulse inguinal u.A. dorsalis pedis, Mikrozirkulation, bei Verschwinden eines früheren Herzgeräusches an Eisenmenger-Reaktion denken; ansonsten Untersuchung wie bei der U6

Lunge, Respiration, Hals:
Belastungsdyspnoe, bei Obstruktionsverdacht: Prüfung Atemstoß mit gleichzeitiger Auskultation, Thoraxsinspektion: Trichterbrust, Überblähung, Atemtyp: Nase, Mund, Schilddrüse Struma): ansonsten Untersuchung wie bei der U6

Abdomen:
Untersuchung wie bei der U6; zusätzlich bei Inspektion: epigastrische Hernie, Rektusdiastase, Urin-Status bei U8 obligat.

Genitale:
Untersuchung wie bei der U6; zusätzlich Hydrocele, Hodengr. <3ml, Pubertas praecox, Hymenalatresie, Lichensklerosus, perforiertes Hymen, Analverletzung.

Bewegungsapparat:
Untersuchung wie bei der U6; zusätzlich Skoliosezeichen, Haltung, Genu valga, Gangauffälligkeit (Auswärts-/Einwärtsgang), physiol. Knick-Senkfüße, Torsionsanomalien, M. Perthes, Epiphyseolyse

Augen:
korrekte Augenachse, Abdecktest (Strabismus), symmetr. Aufleuchten des Fundus, Visusprüfung beider Augen bei U8 obligat (Pflüger-Haken, Snellen E, Visus <0,8 oder Differenz re, li >0,2 -> Augenarzt

Ohren/Gehör:
objektive Hörprüfung: Bild- oder Tonaudiometrie bei der U8 obligat (30 dB Sinuston hörbar) bei kleinster Unsicherheit, Hörbehinderung mit Sprachstörung sofort abklären.

Kiefer/Zähne:
Karies, Hygiene, Zahnstellung, Retrognathie, Progenie.

Entwicklung (Befragung, Untersuchung)

Grobmotorik/Feinmotorik:
harmonisch gehen und rennen (Gangbild), Zehenspitzen-, Fersen-, Strichgang: balancieren, alternierendes Treppensteigen, freihändiger Einbeinstand 5 sec., Diadochokinese, weicht geschickt Hindernissen aus, hüpft mit geschlossenen Beinen und einbeinig Vorwärts, läuft rückwärts Händigkeit, repetitive Fingerbewegungen Daumen zu Zeigefinger, kleinste Gegenstände auflesen, vertikaler Turmbau aus 10 Klötzchen, Kreis, Kreuz, ggf. Quadrat nachmalen nach Vorlage, zeichnet 3-Teile-Mensch und Haus, Graphomotorik im Erwachsenengriff, blättert im Buch, Hantieren mit Schere und Blatt, Aufreihen Perlenschnur.

Tonus/Reflexe:
Hypotonie, Hypertonie d. Extremitäten, Asymmetrie, Langsitz (Verkürzung der ischiokruralen M.), Tomus im Stehen: Schultergang, Hyperlordose (cave: Dys-/Apraxie, pyramidale/ extrapyramidale Symt., Ataxie, Koordinationsstörung, , Intentionstremor, Gleichgewichtsstörung, Hemisymptom, persistierender Primitivreflex.

Spiel- und Sozialverhalten:
Zunehmende Autonomie und Sozialisation, kein Fremdeln, interagiert sozial mit anderen Kindern, komplizierte Rollenspiele, starker Wille, trotzt massiv, Affektkontrolle besser, Identifikation mit dem eigenen Geschlecht, differenziert zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, kann schlecht zwischen Realität und Fiktion/Fantasie unterscheiden, zählt bis 10 unter visueller Kontrolle, betrachtet Bilderbücher ausdauernd.

Sprachentwicklung:
Rezeptiv: Versteht gebräuchliche Adjektive und Präpositionen, gibt situative Beschreibungen; expressiv: Spricht in ganzen Sätzen und 1. Person. Gegenstände angeben, Grundfarben bezeichnen, spricht grammatikalisch korrekt und verständlich, sagt Namen und Alter, sichere Speichelkontrolle, fragt und kommentiert (Cave: Redeflussstörung, Dysarthrie, Artikulationsstörung).

Aktivitäten des täglichen Lebens (ATL):
Isst selbstständig mit Löffel und Gabel, Hände waschen, an- und ausziehen, tags und nachts zumeist trocken, Schlafverhalten, Ernährungsverhalten, Sauberkeitsentwicklung.

U9

U9 (60.-64. Lebensmonat)
Schwerpunkt: s. U8, zusätzlich. Kognitive Fähigkeit vor Einschulung, neuromotorische Entwicklung

Anamnese
(s. U8) zusätzlich Ernährung, psychosoziale Situation, Sprachentwicklungs- und psychomotorisches bzw. neuromotorische Entwicklungsstörung (s.u.), Verhaltensauffälligkeiten, emotionale Störungen (Hinweis für ADS, ADHS). Impfauffrischung (TdPa) Vor Einschulung, lückenhaften Impfschutz vervollständigen.

Somatischer Status

Körpermaße:
Kopf/Schädel (s. U6), körperl. Leistung, Gedeihstörung, Tachypnoe, Zyanose, RR-Messung (Manschettengr . 2/3 des OA, bds. Messen), akzidentelles HG lageabh. (cav: lageunabh.), mesosytolisch über Erb, über Harmlosigkeit unterrichten, ggf. Echo.

Respiration, Hals:
(s. U6) SD Größe (Struma), exspiratorisches Giemen (wheezing), bei V.a. Obstruktion Peak-Flow-Meter, ggf. Lufu

Abdomen:
(s. U6) Enuresis, Enkopresis, Nabelhernie (nur kosmetische Bedeutung), Inguinalhernie ggf. reponieren, Urin-Status bei U9 obligat.

Genitale:
(s. U6-8) Hinw. Auf sexuellen Missbrauch, weibl.: Pubesbehaarung, Klitorishypertrophie, Hyperpigmentierung (Androgenüberproduktion), männl.: Testesvol. < 3 ml, Pigmentierung, Behaarung (Pubertas praecox), Phimose.

Bewegungsapparat:
(s. U8) im Stehen und Gehen: Genu valga, Coxa valga antetorta, Tibiaantetorsion und -rekurvation, Füße: mediales Fußgewölbe altersphysiol. Knick-Senk-Fuß, path. Hohlfuß, Spreizfuß

Sinnesorgane

Augen:
(s.U8) + bei V.a. Farbsehschwäche: Ishihara-Tafeln, Ohren/Gehör: (s.U8) + ggf. Tympanometrie.

Kiefer/Zähne:
Beurteilung Mundhygiene, Überweisung bei Retrognathie, Progenie, extremen Distalbiss, Milchzahnkaries.

Grobmotorik/Feinmotorik:
Gehen und rennen mit adulten Mitbewegungen, elastisches Abrollen, koordinierte adaptive Bewegungen (Hampelmann, Fußballspielen), Einbeinstand freihändig 10 s, Einbeinhüpfen auf Stelle 5 s, sicherer Zehen- und Hackengang, balancieren auf Linie (blind), Ballfangen, Schneidersitz, keine residuellen Primitivreflexe mehr, Diadochokinese Graphomotorik mit dosierter Kraft, malt Quadrat, Kreuz, Dreieck nach Vorlage, „ 6-Teile-Mensch“, erkennt Farben und unterscheidet re. Und li., schreibt seinen Vornamen, Fingeropposition repetitiv, repetitives Fußwippen.

Tonus/Reflexe:
Tonus Rumpf, obere – und untere – Extremitäten, Finger-Boden-Abstand: Verkürzung der ischiokruralen Muskulatur? Muskeleigenereflexe symmetrisch.

Spiel- und Sozialverhalten:
Rollenspiele, Tun-als-ob-Spiele, Affektkontrolle gut, nachlassender Egozentrismus, entwickelt moralisches Verständnis, konkret operationales Denken, Mengenkonstanz, Formenreproduktionsfähigkeit, redundantes Spiel, Entdeckerfreude, verbesserte Konzentration.

Sprachentwicklung:
Grammatisch korrekt verständlich, logisch in zeitlicher Reihenfolge, mit ungestörtem Sprachfluss, keine Substitution von Konsonanten mehr, Alter und Adresse, nonverbale Inhalte der Sprache (Aussprachstörung: Stottern, Stammeln, Poltern).

ALT:
Isst selbstständig mit Besteck, Hände waschen und trocknen, an- und ausziehen, knöpfen, Schuhe binden, tags und nachts trocken, versorgt sich selbst.

Präventive Beratung, Unfallverhütung

Unfallprävention:
Verkehr, angeschnallt auf Rücksitz, Fahrradhelm, Skihelm, Skaten usw.

Präventive Beratung:
Ernährungsberatung, Vorbildrolle Eltern, Schlafberatung, Medienberatung, Suchtprophylaxe, Impfberatung, Beurteilung der Schulbereitschaft (emotional, sozial, kognitiv, Motivation).

U10

U10 (7 bis 8 Jahre alt)
Schwerpunkte:
Störung der motorischen und intellektuellen Entwicklung (lese-Rechtschreibstörung, Rechenstörungen), Verhaltensstörungen (z.B. ADHS), Medienverhalten.

Anamnese:
In der großen Lücke zwischen der U9 und der U10 fand die Einschulung unseres Patienten statt. In erster Linie gilt es zu erfragen:

  • Schulleistungsstörungen
  • Soziale- und Familienanamnese
  • Lese- Rechtschreibschwäche
  • Rechenschwierigkeiten
  • Integrations- und Sozialisationsverhalten
  • Ablenkbarkeit / Ausdauer
  • Sportliche Aktivitäten mit Individual- und Mannschaftssportarten
  • Spaß an Bewegung
  • „Forscherdrang“ (Draufgänger/Bangbüx)
  • Sicheres Fahrradfahren, Inliner, Schwimmen
  • Aber auch Schlafstörungen, Schnarchen, Mundatmung
  • (obstruktives Schlaf-Apnoe-Syndrom durch Adenoide)
  • Verhaltensauffälligkeit, emotionale Störung
  • Essgewohnheiten, Über- und Untergewicht
  • Miktionshäufigkeit, Stuhlgewohnheiten, trocken?
  • Medienverhalten, eigener Fernseher, Computer oder Spielkonsole im Kinderzimmer
  • Eignes Zimmer?
  • Verhältnis zu Geschwistern, Großeltern, Gleichaltrigen
  • Übernachtet bei Freunden oder Verwandten?
  • Hörschwierigkeit? Sehschwäche? Farbensehen?
  • Allergien (Asthma bronchiale, Rhinokonjunctivitis allergica, Neurodermitis)
  • Kopf- oder Bauchschmerzen
  • Häufige Blessuren
  • Medikation ohne ärztliche Verordnung


Untersuchung

  • Ganzkörperstatus
  • Einschließlich Blutdruckmessung
  • Urinuntersuchung
  • Orientierende neurologische und kinderorthopädische Untersuchung
  • Orientierende Untersuchung der Zähne und der Zahnstellung, Kiefer einschließlich Lippenschluss bei entspannter Gesichtsmuskulatur
  • Sprach- oder Sprechstörungen (Dysgrammatismus, Stammeln, Stottern)
  • Ggf. Sehtest, Hörtest


Größe und Gewicht, BMI:

Mit Abgleich über geschlechtsspezifischer Percentilenkurven, evtl. verfrühte Genitalentwicklung

Impfstatuskontrolle:
Auffrischung Tetanus- Diphtherie-Pertussis wenn noch fehlend.

U11

U11 (9 bis 10 Jahre alt)
Schwerpunkte:

Schulleistungsstörungen, präpubertäre(pubertäre Problematik, Sozialisations- und Verhaltensstörungen, Medienverhalten, Bewegungsverhalten

Anamnese:
Im Zeitraum zwischen der U9 und der J1 gilt es, entscheidende Entwicklungsschritte in der schulischen Entwicklung, aber auch erste körperliche und seelische Veränderungen vor der Pubertät zu erfassen. Bei den Kindern, bei denen schon eine U10 durchgeführt wurde, ist die Vergleichbarkeit der Untersuchung und Befragung ein sicheres erkennen eventuell unzureichender Entwicklung möglich.

Es gilt wieder zu erfragen:

  • Sozial- und Familienanamnese
  • Schulleistungsstörungen
  • Lese- Rechtschreibschwäche, Rechenschwierigkeiten
  • Probleme mit der Interaktion mit Lehrkräften
  • Integrations- und Sozialisationsverhalten
  • Ablenkbarkeit / Ausdauer bei den Hausaufgaben
  • Umgang/ Freundschaften mit Gleichaltrigen
  • Sportliche Aktivitäten mit Individual- und Mannschaftssportarten
  • Sicheres Fahrradfahren, Inliner, Schwimmen
  • Einschlaf- und Durchschlafstörungen, Schnarchen, Mundatmung
  • (Adenoide, obstruktives Schlaf-Apnoe-Syndrom))
  • Essgewohnheiten, Über- und Untergewicht
  • Miktionshäufigkeit, Stuhlgewohnheiten, trocken?
  • Medienverhalten, eigener Fernseher, Computer im Kinderzimmer
  • Eignes Zimmer? Eigenes Handy?
  • Verhältnis zu Geschwistern, Großeltern, Respektpersonen
  • Übernachtet bei Freunden oder Verwandten?
  • Hörschwierigkeit? Sehschwäche? Farbensehen?
  • Allergien, Heuschnupfen, Asthma bronchiale, atopisches Ekzem, Urtikaria
  • Kopf- oder Bauchschmerzen
  • Verhaltensauffälligkeit (V.a. Ad(h)S), emotionale Störungen)
  • Medikation ohne ärztliche Verordnung
  • Umgang mit Alkohol/Nikotin in der Familie


Untersuchung

  • Ganzkörperstatus
  • einschließlich Blutdruckmessung
  • Urinuntersuchung
  • orientierende neurologische und kinderorthopädische Untersuchung
  • orientierende Untersuchung der Zähne und der Zahnstellung, Kiefer
  • Sprach- oder Sprechstörungen (Dysgrammatismus, Stammeln, Stottern)
  • Beginnende Genitalentwicklung? (Dann Dokumentation nach Tanner)
  • Ggf. Sehtest, Hörtest. Überprüfung einer Farnsehschwäche


Größe und Gewicht, BMI:

Mit Abgleich über geschlechtsspezifischer Percentilenkurven

Impfstatuskontrolle:
Auffrischung Polioimpfung.

J1

J1 (zwischen 12-14 Jahren)
Schwerpunkte: Pubertäre Entwicklung sowie Krankheiten die die geistige und körperliche Entwicklung in nicht geringfügigem Maß gefährden.

Anamnese:
Bekannte Gesundheitsstörungen (familiäre Auffälligkeiten/Häufungen), besonders sollte eingegangen werden auf: Hautprobleme, Essstörung, die sportliche Aktivität, Sexualität, Verhütung, Umgang mit Alkohol, Zigaretten, Probleme in der Familie, im sozialen Umfeld und in der Schule.

Jodprophylaxe

Impfstatus
(2x MMR 7 3x Hepatitis B / 4x TdPolio, ggf. Kombi, TdPPertussis / ggf. Pertussis, Varizellen, Meningokokken, FSME, Grippe, Pneumokokken / 3x HPV (Mädchen 12. – 18. Lj)

Familie:
Erlebte Anamnese (Probleme / Broken home? / Suchtverhalten? / Soziales)

Schulische Entwicklung:
(Schulart, Klasse?) / Probleme? / Stärken?)

Gesundheitsverhalten:
(Medikamente / regelmäßige Vitamine, Pflanzliches / Medikalisierung?

Suchtmittelgebrauch:
Rauchen/Alkohol/Drogen

Allgemein:
Check der körperlichen und seelischen Gesundheit, Größe, Gewicht, Blutdruck, Impfstatus

Laboruntersuchung:
Urinstix und eventuell Cholesterin, Blutbild, TSH, Kreatinin, ggf. Antikörper (z.B. Röteln)

Körperliche Untersuchung:
Abklären: die pubertären Entwicklungsstadien sowie den Zustand der Organe, des Skelettsystems und der Sinnesfunktionen. „Fingerspitzengefühl“ ist gefragt! Vor Untersuchungen an den Genitalregionen Sinn und Ablauf erklären (bei Mädchen eventuell Mutter / Begleiterin mit einbinden)

Motorik/Körperhaltung:
Sportverein? Eigene Aktivitäten? Haltungstest nach Matthiass (der Jugendliche wird aufgefordert, sich gerade hinzustellen, maximal aufzurichten und die Arme bei geschlossenen Augen rechtwinklig gestreckt vor den Körper zu halten. Diese Stellung soll dann 30 Sekunden gehalten werden.

Seelische Entwicklung:
Kontaktstörung? Depression? Essstörung? Somatisierung? Angst?

Sexualentwicklung

Menarche:
Entwicklungszustand. Eventuell Diskussion hinsichtlich Verhütung oder HIV-Prävention

Anamnese von Gesundheitsproblemen

Anorexia nervosa:
Erkrankungsgipfel liegt zwischen 14 und 16 Jahren. Bei den 15- bis 24-Jährigen sind etwa 0,3 bis 1 % betroffen. Mädchen sind 10- Mal häufiger als Jungen betroffen, aus allen Schichten, vermehrt aus der Mittel- und Oberschicht.

Adipositas:
Zunehmender Bewegungsmangel („Couch-Potato“). Jedes fünfte Kind in Deutschland ist „überpfündig“. Zunehmende Tendenz! In den neuen Bundesländern sogar 33% oder Mädchen und 25,8% der Jungen.

Akne:
Therapiemöglichkeiten abklären

Skelettale Probleme:
Skoliose, Knickfüße, Verkürzung der ischiokruralen Muskulatur, Beinlängendifferenz, Trichterbrust, eventuell ein spezialistisches Konsil erwägen.

Möglicher zeitlicher Ablauf

Ansprache von Eltern oder Jugendlichen

Festlegung von Termin und Untersuchungsumfang (z.B. zusätzlich Allergietest, Spirometrie, TSH, Rötelntiter …). Mitgabe des Satzergänzungstests.

Überprüfung des Impfstatus

  1. Termin: ggf. Blutentnahme, Urin, Messung, Abgabe der Fragebögen usw.
  2. Termin: Wenn der Jugendliche mit den Eltern kommt, die ersten Ergebnisse gemeinsam mit ihnen besprechen, dann die Eltern aus dem Sprechzimmer bitten und den Jugendlichen allein untersuchen. Vertrauliche Anamnese erheben. Anschließend ggf. die Eltern wieder zum Abschlussgespräch on das Sprechzimmer bitten.
J2

J2 (16.- 17. Lebensjahr)
Schwerpunkt: Pubertäts- und Sexualstörungen, Haltungsprobleme, Schilddrüsenfunktion, Gewichtsentwicklung, Sozialisations- und Verhaltensstörung, Suchtberatung, Berufswahrberatung.

Anamnese:
Zufriedenheit des/der Jugendlichen mit seiner/ihrer körperlichen und psychischen Verfassung. Einschätzung der Zufriedenheit seiner/ihrer Eltern mit seinem/ihrem Zustand. Auffallende Veränderungen in den letzten 6-12 Monaten, größere Unfälle, Krankenhausaufenthalte, Operationen. Impfstatus (Auffrischung Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten, Polio; eventuell Varizellen/Meningokokken, Hepatitis B; 3x HPV).

Somatischer Status:
Vollständige Entkleidung eher nur für den Zeitraum der Untersuchungen im Genitalbereich (Schamgefühl!)

Körpermaße:
Größe, Gewicht (Untergewicht: Bulimie, Magersucht, Abführmittelmissbrauch; Übergewicht: Diabetes mell., endokrinologische Syndrome; Essstörung), Form- oder Figurauffälligkeiten.

Haut:
Farbe rosig, zu braun (Sonnenstudio), trocken-entzündlich (Neurodermitis), einzelne veränderte Hautstellen: Piercing, Kontaktekzem bei Schmuckstücken, Amuletten u.a., blass (Anämie bei Metrorrhagie, sonstiger Eisenmangel, Abführmittelmissbrauch), sonstige Pigmentstörungen, Neubildung, Tattoos, Tätowierungen, Hinweise auf (pseudo-)suiziade Verletzungsfolgen (bes. Handgelenke). Ellenbeugen/Unterarme/Handrücken mit Häufung kleiner Narben (von Injektion).

Kopf und Hals:
Gesichtsasymmetrie, Zahnstatus, Bissauffälligkeiten: Schilddrüsenvergrößerungen, sublinguale Auffälligkeiten (Injektionsstellen), Kopfhauterkrankungen (bes. bei Hinweisen für Haarfärbung), Fötor nicotinicus od. alcoholicus. Zungenveränderung.

Augen:
Stellung( Strabismus, Stirnfalten bei Sehstörung), Pupillen (Anisokorie, Hinweise auf Medikamenten-/Drogeneinfluss)

Ohren:
Hörstörungen nach Schalltrauma (Diskotheken), Hautveränderungen (ekzematös bei Ohrstöpsel)

Thorax:
Formveränderungen (Trichterbrust), Atemgeräusche (chron. Nikotinbronchitis), Herzgeräusche, Rhythmusstörungen (Noxen) Blutdruck, Frequenz (Schilddrüse, Noxen).

Bewegungsapparat:
Fehlhaltung bes. BWS und LWS , Funktionsfähigkeit der WS und der großen Gelenke (mangelnde Bewegung).

Extremitäten:
Hinweise auf Injektionsstellen, Nagelveränderungen bei Lackschäden und aufgeklebten Kunstnägeln, Nikotinspuren.

Neurologie:
Motorische/vokale einfache/komplexe Tics (z.B. Räuspertics, Blinzeltics, Lautäußerungen). Sprech- und Sprachprobleme (rhythmischer Sprachfluss gestört), Artikulationsunfähigkeiten, (auffallend gedehnte oder gepresste Aussprache von Vokalen oder Silben)

Genitalbereich:
Normale altersgemäße Entwicklung der äußeren Geschlechtsorgane (insbesondere bei heterogener Hausarzt-Patienten-Situation eventuell nur Abfrage, bei Verdacht auf Fehlentwicklung Untersuchung nur im Beisein einer Mitarbeiterin-Minimierung des Risikos einer vermeintlichen sexuellen Fehlhandlung).

Entwicklungsdiagnostik

Sozialverhalten:
Gesprächsverhalten über Sexualität, Beziehungsgrundlagen, innerfamiliäre Einbindung, Rollenverständnis, spontane Aggressivität, Zukunftspläne, Einbindung o, Freundeskreis, Zahl der Freunde, Schwellenangst vor kriminellen Handlungen, Kontakt zu Sucht- oder Drogenkreisen, Zugehörigkeit zu Sport- oder sonstigen Vereinen, regelmäßige Teilnahme oder Training oder Wettbewerben.

Berufswahl:
Vorstellung beruflicher Zukunft, Abgleich mit gesundheitlichen Handicaps, Hinweise auf Verstärkung gesundheitlicher Risiken.

Alltagsverhalten:
Regelmäßige Mahlzeiten, Essgewohnheiten, Schlafprobleme, Fernsehzeiten, PC-zeiten, Handynutzung, Zahl der Noxenentgleisung.

Psyche:
Subj. Empfinden der eigenen Entwicklung, Hinweise auf psychosomatische Störungen, Trennungsängste vom Elternhaus, Geschwisterrivalität, Scheidungsprobleme, Medikamentenmissbrauch (Abführmittel, Schmerzmittel, Aufputschmittel).